Interview mit Rich

24.03.09: "Wir schweben auf Wolke 5"

Rich ist momentan der beste Neueinsteiger der Liga. Im Nachgetreten-Interview spricht er über seine erfolgreiche Offensive, den möglichen Einzug ins Pokalhalbfinale und kuriose Aktionen von Jens Lehmann.


Nachgetreten: Guten Tag, Rich. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview des Monats genommen haben. 

Rich:
Guten Tag, das mache ich doch gerne.

NG:
 Dann legen wir mal los. Sehr kleiner Etat, und trotzdem können Sie immer wieder die Großen ärgern. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Rich: Unser Team besteht aus mehreren Führungsspielern, die das Team trotz einiger Erfolge auf dem Boden halten, denn nur so können wir dauerhaft eine kompakte Leistung zeigen.
Natürlich ist es schön, wenn wir anderen ein Bein stellen können, aber unser Ziel lautet ja bekanntermaßen, unter die Top 8 zu kommen. 
Bis jetzt sind wir also absolut im Soll. Das Team arbeitet hervorragend. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Training, man spürt wirklich das schon fast familiäre Umgehen miteinander. Es macht einfach nur Spaß, dieses Team trainieren zu dürfen.

NG: Ihr Kader ist sehr dünn besetzt. Wäre es nicht sinnvoller, einen Spieler wie Demba Ba teuer zu verkaufen und in die Breite zu investieren? Angeblich soll es Angebote von Top-Clubs geben?

Rich: Nein, Demba ist ein sehr intelligenter junger Spieler, der weiss, was er hier bei uns hat, und Angebote liegen in keinster Weise vor.
Die Mannschaftsführung und ich haben uns schon zum Start der Hinrunde klar ausgedrückt, dass wir Leaderfiguren brauchen, die auch mal ein Signal setzen können. Mit Pal Dardai haben wir einen Mittelfeldmann in den Reihen, der die jüngeren Spieler mitzieht, denn hinten fängt bekanntermasen die Ordnung an.
Vorne haben wir 2 exzellente Stürmer, die auch nach hinten arbeiten. Demba hat uns schon vor der Saison klar gemacht, dass er unbedingt international spielen möchte, und das mit uns. Mit Ivica haben wir einen Fighter, der das Mittelfeld ausgezeichnet unterstüzt und einzelne Nadelstiche austeilen kann. Summa summarum denke ich, haben wir ein ausgeglichenes Team mit individuellen Technikern geschmückt.

NG: OK, zur Mannschaft kommen wir später noch einmal genauer. Also ist Ihr Saisonziel die Qualifikation für das Internationale Geschäft?

Rich: Nein, das wäre schon eine Sensation. Unser Saisonziel wurde schon klar ausgesprochen. Wenn es später wirklich dazu kommen würde, hätten wir nix dagegen. Aber wir müssen erst mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben, es is noch alles drin bis zu Platz 7.

NG: Wären Sie nach dem bisherigen Saisonverlauf also auch nicht enttäuscht, wenn Sie kommende Saison nicht international spielen würden?

Rich: Im Moment schweben wir auf Wolke 5 und die Fans wollen unbedingt international spielen, wenn sich schon die Möglichkeit bietet. Aber ich denke, dass wir mit dem möglichen 7. Platz sehr gut leben können.

NG: Sie sind der jüngste Manager der B.O.C.- League. Denken Sie, Ihre tolle Saison hat auch damit zu tun, dass Sie von den anderen Managern unterschätzt werden?

Rich: Ganz und gar nicht. So wie ich meine Kollegen kennengelernt habe, trifft das überhaupt nicht zu. Ich denke, allein den Erfolg im Pokal werden nicht nur wir realisiert haben.

NG:
 Ja, über Ihre tollen Leistungen im Pokal sprechen wir später noch. Hätten Sie damit gerechnet, dass es so gut für Sie laufen wird und Sie mit Abstand der beste Neueinsteiger der Liga sein werden?

Rich: Ehrlich gesagt hätte ich vor der Saison nur davon träumen können. Obwohl Jos' Team gute Leistungen zeigte, haben wir das bessere Händchen gehabt. Wenn wir am Ende das beste Neueinsteigerteam sind, wär das ein netter Erfolg

NG:
 Viele Experten behaupten immer, das zweite Jahr sei schwerer als das erste. Es heißt ja auch oft, das verflixte zweite Jahr. Was unternehmen Sie, damit das bei Ihnen nicht so wird?

Rich: Zunächst wird es nächstes Jahr einen Umbruch geben. Daher denke ich, dass dies in unserem Falle nicht zutrifft, da alle Mannschaften die gleichen Vorraussetzungen haben und somit ein spannender Wettbewerb schon fast garantiert ist.

NG:
 Kommen wir zum Pokal, in dem Sie ja auch noch die Chance haben, sich international zu qualifizieren und sogar einen nationalen Titel abräumen können. Dort haben Sie das Viertelfinale erreicht. Was denken Sie ist noch drin, besonders nach ihrem knappen Erfolg im Hinspiel gegen Dagobert?

Rich: Also da wir unser Saisonziel bereits erzielt haben, werden wir locker in das Rückspiel gehen. Trotz alledem wollen wir das Spiel gewinnen. Nach dem von Ihnen angesprochen knappen Hinspielsieg haben wir einen kleinen Vorsprung gegenüber dem Team von Dagobert, aber dieser Vorspung sollte kein Grund sein, sich auszuruhen.

NG: Im Falle eines Weiterkommens hieße ihr vermeintlicher Gegner Patrick, welcher momentan einen absoluten Lauf hat. Sein Hinspiel-Ergebnis ist ja nur eine weitere Demonstration seiner Stärke. Wie wollen Sie ihn schlagen? Und welchen Einfluss hat das auf die Fan-Freundschaft ihrer beiden Teams?

Rich: Unsere Freundschaft wird nix an den möglichen Spielen ändern. Ich habe Patrick einiges zu verdanken und schätze ihn sehr als intelligenten Manager. Die Stärken seiner Mannschaft liegen ganz klar in der Offensive und sie lässt sich auch nicht so leicht in die Defensive drängen. Da diese Begegnung noch lang nicht sicher ist, werden wir auch nichts weiteres erdenken.
Unser Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Rückspiel gegen Dagobert. 

NG: Überraschend ist bene in Ihrer Pokalgruppe ausgeschieden, was die Überraschung der Pokalvorrunde war.
Was glauben Sie, woran lag es?

Rich: Er hatte großes Verletzungspech und seine Spieler hatten oft konditionell einfach einen zu großen Rückstand. Normalerweise hätte er in die nächste Pokalrunde einziehen müssen. Da sehen Sie, dass im Pokal alles möglich ist!

NG:
 Wer ist für Sie der Topfavorit auf den Gewinn des Pokals?

Rich: Also Stand der Dinge heute müssen wir schon davon ausgehen, dass sich Patrick das Ding holt, aber John wird noch kommen und im Pokal wahrscheinlich gegen Patrick kämpfen. Das wir ein sehr knappes Ding. Aber gönnen tue ich es beiden nach den aktuellen ausgezeichneten Saisonergebnissen.

NG: Tobi räumen Sie keine Chancen ein? Obwohl er immerhin den Titelverteidiger des Pokals im Hinspiel demontiert hat und alles ausser einem Weiterkommen von ihm eine Sensation wäre.

Rich: Dass Tobi gute Leistungen erzielen kann, haben wir ja gesehen. Aber dennoch glaube ich nicht, dass Tobi den Pokal holen könnte, dafür hat er zu unkonstante Spiele mit seiner Mannschaft gehabt. Aber ein Erfolg ist es ja auch schon, gegen den Titelverteidiger so erfolgreich zu spielen.

NG: Kommen wir zu Ihrem Kader. Wenn würden Sie gerne verpflichten? Wer passt genau in Ihr System?

Rich: Also ich lege großen Wert auf eine schnelle, technisch und kämpferisch ausgeprägte Offensive. Mit Ivica, Demba, Tamas und Antonio haben wir sehr kreative Spieler.
In naher Zukunft werden wir noch keinen Spieler verpflichten. Wenn, dann werden wir in der Defensive etwas nachlegen.
Wenn wir uns für einen entscheiden, wird es ein junger, schneller Spieler sein. Aber bis jetzt haben wir nicht vor, unseren Kader zu verbreitern.

NG: Aber gibt es keinen Spieler, den sie gerne in Ihrer Mannschaft sehen würden? Hand aufs Herz, wünscht sich nicht jeder einen Spielmacher wie Diego oder einen Knipser wie Gomez?

Rich: Natürlich wäre ein Diego oder ein Gomez wunderschön. Aber wir sind neu in der Liga und können uns solche Kaliber nicht mal annähernd leisten.
Ein Podolski oder Marin wäre natürlich toll, aber in dieser Saison werden wir wohl keine Transfers mehr tätigen.
Wir müssen auf die Jugend schauen

NG: Ihre Abwehr ist im Gegensatz zu Ihrer Offensive eher weniger berauschend. Trotzdem haben Sie Erfolg.
Würden Sie anderen Teams auch raten, den Großteil des Etats in die Offensive zu stecken?

Rich: Ich persöhnlich denke, dass die Offensive bedeutender ist als die Defensive. Bekanntermaßen schießt man vorne die Tore. Jedes Team legt einen großen Teil seines Etats in ein jeweiliges Mannschaftsstück, bei uns ist das die Offensive.

NG: Im Tor haben sie mit Jens Lehmann einen, wie man gerne sagt, "positiv Verrückten". Seine Aktion, wie er mit der Strassenbahn von Leverkusen zurück nach Schalke gefahren ist oder sein Tor als Torwart aus dem Feld, sind legendär. Was tun Sie, um sein Temprament zumindest ein wenig zu zügeln? Immerhin ist er diese Sasion schon wieder negativ aufgefallen, als er den Schuh eines Gegenspieler wegwarf.

Rich: Jens lebt den Fußball wie kein Zweiter, er lässt eben all seinen Emotionen freien Lauf.
Ich denke, solche Typen braucht die Liga, aber seine Aktion war natürlich unsportlich. Ich habe auch mit Jens geredet und er wird nun versuchen, sich bis Ende der Saison keine Ausraster mehr zu erlauben.
Doch eines muss man sagen: Jens bringt diese Saison wieder gute Leistungen und ist eine unserer Führungspersonen im Team.

NG: Abschließend vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin in der B.O.C.-League. Schönen Tag noch.   

Rich:
 Ich bedanke mich.

Das Interview führte Stefan Mourinho.

 

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