21.01.09: "Wir wollen natürlich Titel"
Prof. Dr. Dagobert Duck hat die Aufholjagd begonnen. Im Nachgetreten- Interview spricht er über Thiago Neves, seine Chancen im Kampf um den Meistertitel und warum er Patrick im bevorstehenden Pokalspiel schlagen wird.
Nachgetreten: Guten Tag, Prof. Dr. Dagobert Duck. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview des Monats genommen haben.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Guten Tag, gerne doch nehme ich mir diese Zeit.
NG: Legen wir gleich los. Sie sind der amtierende Manager des Monats.
Was bedeutet Ihnen diese Wahl, die mit überwältigender Mehrheit zustande kam? Schließlich handelt es sich hierbei um Ihren ersten Titel.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Naja, es ist ja nie schlecht, einen Titel zu holen, wobei ich aber sagen muss, dass für mich Titel, die das Team erreicht, viel wichtiger sind als persönliche Titel eines Trainers. Der Monat hatte es aber schon in sich.
NG: Darauf kommen wir später noch zu sprechen. Erstmal zu Ihrem Kader.
Ihr Team ist vor allem auf den Positionen Tor, Abwehr und Sturm sehr gut besetzt. Im Mittelfeld dagegen fehlen neben Trochowski, Khedira und vielleicht noch Dabrowski die Alternativen. Werden Sie in diesem Bereich noch nachbessern, oder werden Sie den derzeitigen Kader nicht mehr verändern?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Naja, allzuviel zu unseren zukünftigen Planungen will ich natürlich nicht verraten, aber wir wissen selbst, dass unser Mittelfeld knapp besetzt ist. Eine Verletzung oder ähnliches könnte dort schnell zu Problemen führen. Wir müssen sehen, was die Zukunft bringt. Einem netten Deal sind wir selbstverständlich nie abgeneigt.
NG: Einer der Aufsteiger der Saison ist Sascha Riether. Trauen Sie ihm irgendwann noch den Schritt zum Nationalspieler zu? Seine Entwicklung ist ja ähnlich wie die von Jung-Nationalspieler Schäfer.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Selbstverständlich traue ich ihm das zu, er ist ein riesiges Talent. Würde ich ihm das nicht zutrauen, hätte ich ihn nicht ins Team geholt. Und mit Schäfer kann er aber allemal mithalten.
NG: Sie haben zwar eine starke Abwehr, aber könnte es gefährlich werden, mit nur vier Verteidigern in die Rückrunde zu gehen?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Das denke ich nicht, wir haben vier Topverteidiger, Qualität ist dort in jedem Fall gegeben. Unsere bevorzugte Spielweise ist sehr offensiv ausgerichtet, daher werden wir hinten in der Regel mit einer Dreierkette spielen.
NG: Dann hoffen wir mal, dass sich niemand verletzt. Als ein Baustein dieser offensiven Spielweise wurde vor der Saison Thiago Neves gehandelt. Bisher konnte er aber nicht überzeugen. Lediglich 10 Punkte stehen für ihn aus der Hinrunde zu Buche. Was erwarten Sie sich von ihm für die Rückrunde und wie lang genießt er noch Ihr Vertrauen, wenn sich seine sportliche Leistung nicht wesentlich verbessert?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Thiago Neves ist so ein bisschen unser Sorgenkind, wir hatten sehr große Hoffnungen in ihn gesetzt, welche er bisher leider nicht erfüllen konnte. Die Betonung lege ich aber bewusst auf das Wort "bisher". Man kennt dieses Problem ja von vielen Südamerikanern, dass sie sich häufig schwer akklimatisieren können, das braucht seine Zeit. Diese Zeit geben wir ihm, denn wir wissen, was er drauf hat. Wir sind überzeugt, dass sich das investierte Geld noch lohnen wird. Je früher, desto besser.
NG: An einem anderen Brasilianer hingegen wussten Sie von Anfang an, was Sie an ihm haben, jedoch hat er Ihren Verein verlassen.
Warum kam es zur Trennung von Zé Roberto? Immerhin war er einer der Leistungsträger Ihrer Mannschaft in der Hinrunde.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Gewiss war er einer unserer Leistungsträger, aber die Situation erforderte eben diesen Verkauf. Wir mussten unser Team in die Breite ziehen. Wir hatten einfach zu wenige Spieler, so dass wir Zé verkaufen mussten. Er war dort die beste Lösung aufgrund seines hohen Marktwertes.
NG: Im Mittelfeld gibt es seit heute noch einen weiteren Abgang. Heute haben Sie die Trennung von Nigel de Jong bekanntgegeben, der mit sofortiger Wirkung ins Ausland wechselt.
In der Öffentlichkeit werden schon wild die verschiedensten Nachfolger für ihn diskutiert. Beschäftigen Sie sich intern auch schon mit möglichen Investitionen in die Nachfolge für diese doch sehr wichtige Position im Team ?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Das ist eine schwierige Angelegenheit, muss ich ehrlich gestehen. Der Verkauf von de Jong spült kaum Geld in unsere Kassen, ein geeigneter Nachfolger hingegen wird eine Menge kosten.
Das ist die Grundproblematik, die es zu lösen gilt. Nach dem "wie" fragen Sie mich in ein paar Wochen oder Tagen nochmal.
NG: Das werden wir gerne tun. Aber noch eine Frage zu dem Transfer: Was halten Sie von dem aktuellen Trend, sich als "Superreicher" als Hobby einen Fußballverein zuzulegen?
Sehen Sie das positiv oder haben Sie Sorge, dass dies zum Kollaps der Vereine und Ligen führen könnte? Beispielsweise, wenn diesen Vereinsinhabern irgendwann die Lust ausgeht und die Vereine wieder verkauft werden?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Auch das ist eine gute Frage. Bis zu einem gewissen Maß ist solch eine Förderung des Sportes natürlich etwas sehr Positives, aber zur Zeit überschreitet es Grenzen, wenn man zum Beispiel über 150 Millionen für einen Spieler hinlegen will. Uns persönlich hat es somit natürlich auch getroffen, durch den Abgang von de Jong. Aber ich sage immer, solange es diese Söldner gibt, die für mehr Geld alles tun, nimmt der Wahn auch kein Ende.
NG: Da treten Sie gegen de Jong aber ganz schön nach. Liegts daran, dass Sie ihn trotz Verletzung nicht verkauft haben und jetzt, wo er gesund ist, folgt er dem Ruf des Geldes?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Das hat nix mit de Jong zu tun, sondern bezog sich allgemein auf die vielen Söldner im internationalen Fussball. Dass nun de Jong auch so einer ist, der für mehr Geld lieber auf der Bank Platz nimmt, kann ich persönlich nicht ändern.
NG: Würden Sie einen Verein managen, der von einem Ölmilliardär, Scheich oder Softwaremilliardär finanziert wird? Oder wäre da für Sie der Reiz verloren?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Eine gute Frage. Sicher hätte auch das was. Einfach mal nach Belieben Einkaufen gehen, ohne auf das Geld schauen zu müssen. Wieso nicht, so für ein, zwei Tage mal zum Spaß? Aber nicht in der Realität, das wäre mir zu langweilig. Wo bleibt denn da die Herausforderung?
NG: Gut, kommen wir zu Ihrer Offensive. Sie haben 5 Top-Stürmer unter Vertrag, es können aber maximal 3 spielen. Glauben Sie nicht, dass das mehr Unruhe als Erfolg bringt?
Planen Sie, noch 1-2 Stürmer abzugeben und dieses Geld in anderen Mannschaftsteilen zu investieren?
Prof. Dr. Dagobert Duck: So sieht der Plan aus. Einer wird auf jeden Fall noch gehen, vielleicht auch noch ein zweiter, je nachdem, wie sich die Situation entwickelt.
NG: Können Sie auch schon sagen, wen es erwischen wird?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Dazu ist es noch zu früh.
NG: Wann wird die Entscheidung denn fallen?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Die Entscheidung wird unmittelbar vor dem Start der Rückrunde fallen, sehr kurzfristig. Allerdings kann auch ein zweiter im Laufe der nächsten Wochen noch verkauft werden, sollten wir zunächst mit 4 Stümern in die Rückrunde gehen. Das bleibt abzuwarten.
NG: Einer Ihrer Stürmer zählt wohl nicht zu den Kandidaten, die um Ihren Arbeitsplatz zittern müssen: Wann wird Stefan Kießling endlich wieder zur Nationalmannschaft eingeladen?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Das liegt nicht in meiner Hand, wie Sie sicher auch wissen. Seine Leistungen sind exzellent, er arbeitet viel und erzielt reichlich Tore. Es kann nur noch eine Frage der Zeit sein. Die Qualität hat er gewiss. Aber die Konkurrenz im Nationalteam ist eben sehr groß. Mir ist es auch lieber, er kann sich zur Zeit noch voll auf den Verein konzentrieren.
NG: Denken Sie, er wird mit zur WM 2010 fahren? Natürlich haben Sie es nicht in der Hand, aber unsere Leser würden gerne wissen, wie Sie das einschätzen.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Davon gehe ich aus.
NG: Ein anderes Thema: Die Leistungsträger Ihrer Mannschaft sind sehr jung. Denken Sie nicht, dass manchmal einfach die Erfahrung fehlt, in den entscheidenen Momenten eines Spiels?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Nein, das denke ich nicht. Mag sein, dass die Erfahrung hier und da mal fehlen wird, aber dieses Manko werden die jungen Spieler durch ihren hohen Ehrgeiz und ihren Drang nach Erfolgen wieder wettmachen. Die sind jung und unverbraucht, wollen noch jede Menge erreichen.
NG: Wie stehen die Chancen des Nachwuchses bzw. von Talenten, einen Platz in ihrem Kader zu bekommen? Haben die realistische Chancen? Schließlich geht es ja um sehr viel.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Sicherlich haben die Chancen, der Nachwuchs ist die Zukunft, der muss gefördert werden. Das ist gut so und da führt kein Weg dran vorbei. Allerdings muss die Mischung stimmen, man braucht auch den ein oder anderen erfahrenen Spieler, der mal das Ruder rumreißen kann.
NG: Schön, das hören ihre jungen Spieler sicherlich gerne.
Ihre Teilnahme am CEFA-Cup ist schon fast in Vergessenheit geraten und gehört zu den Schattenseiten Ihrer Vereinsgeschichte. Ihr ausgegebenes Ziel, dort das Viertelfinale zu erreichen, haben Sie mit dem Aus in der Vorrunde deutlich verfehlt. Wie groß ist die Enttäuschung darüber und wo liegen hierfür Ihrer Meinung nach die Gründe?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Ja, das war ein kurzer Auftritt im internationalen Geschäft, das ist sehr schade. Wir hatten uns dort viel mehr vorgenommen, mussten allerdings einsehen, dass uns dazu die nötige Erfahrung und vor allem Konstanz fehlte. Wir hatten einen sehr schwachen Saisonstart, inzwischen haben wir uns gefangen, nur leider sind wir nun schon draußen.
NG: Glauben Sie, dass Sie in der kommenden Saison international besser abschneiden würden?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Das ist schwer zu sagen, sehr schwer sogar.
Mit dem jetzigen Team hätten wir gute Chancen auf ein besseres Abschneiden, aber wir müssen abwarten.
NG: In den CEFA-Wettbewerben sind alle Teams bis auf die von Gates und Mourinho ausgeschieden, es hat also nicht nur Sie erwischt. Trauen Sie einem der beiden trotzdem zu, die CEFA-League zu gewinnen?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Ja, ich halte das durchaus für möglich. Das Team von John Gates ist verdammt stark und vor allem sehr konstant, da ist vieles möglich.
Auch das Team von Herrn Mourinho ist sehr gut besetzt, zuletzt schwächelte es zwar stark, aber sollten sie die Formkrise überwinden, ist auch dort vieles möglich.
Sie sollen dort sehr viel erreichen, wäre doch schön, wenn wir am Ende der Saison sagen könnten, dass wir die Meisterschaft vor dem amtierenden Championsleague- Sieger erreichen konnten.
NG: Spannung herrscht diese Saison vor allem im berühmt-berüchtigten B.O.C.-League-Pokal.
Nach 3 Niederlagen im Pokal haben Sie hier eine grandiose Aufholjagd gestartet. Wie schätzen Sie ihre Chancen ein, sich für die Runde der letzten 8 zu qualifizieren?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Keine Frage, unsere Chancen stehen sehr gut. Ich gehe fest davon aus, dass wir in die nächste Runde einziehen werden.
NG: Was glauben Sie denn, für wen aus Ihrer Gruppe nach der Vorrunde Schluss ist?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Naja, schlecht sieht es ja nun einmal für das Team von Henrik aus, die sind ja nun schon so gut wie ausgeschieden. Dazu wird sich wohl das Team von Jos Luhukay gesellen, sie haben zwar bereits 9 Punkte, aber denen fehlt die Konstanz. Ich denke, die wird es erwischen.
NG: Sie spielen im Pokal in der Hammergruppe B.
Denken Sie, Patrick kann die Gruppe für sich entscheiden oder machen Sie sich noch Hoffnungen auf den Gruppensieg?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Nein. Ich denke, den Gruppensieg wird sich Patrick sichern, aber den kann er gern haben. Es genügt uns, in die nächste Runde einzuziehen, egal ob als 1. oder 4.
NG: Da wir nun schon von ihm sprechen: In den Medien ist das zur Zeit vorherrschende Thema Ihr Pokalspiel gegen Patrick.
Im Hinspiel hat er Ihnen eine herbe Niederlage beschert. Glauben Sie, dass Sie ihn im Rückspiel schlagen können? Wenn ja, warum?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Davon gehe ich aus. Unser Team hat sich stark verbessert im Laufe der Hinrunde. Wir haben uns eingespielt, das Team hat sich gefunden, man kann es nicht mehr vergleichen mit dem Team der ersten Spieltage. Dazu noch die starke Vorbereitung nun auf die Rückrunde. Ich bin mir sicher, wir machen das.
NG: Würden Sie das auch sagen, wenn Patricks Diego und Pizarro nicht gesperrt wären?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Auch dann. Ich gucke da nur auf mein Team. Was beim Gegner los ist, interessiert uns nur minimal, wir machen unser Spiel.
NG: Auch in der Meisterschaft ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.
Sie zählen nun wieder zum erweiterten Kreis der Titelanwärter. Wie schätzen Sie selber Ihre Chancen ein, den Tiel zu holen?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Naja, nüchtern betrachtet sieht John Gates ja schon aus wie der sichere Meister, auch Patricks Team ist sehr stark einzuschätzen. Der Vorsprung ist schon riesig und wir konnten trotz unserer zuletzt starken Leistungen nur wenig aufholen auf John Gates. Da müsste schon alles passen, dass wir den Titel noch schaffen. Aber wir werden unser bestes geben.
NG: Gut, damit wären wir auch schon fast am Ende des Interviews angelangt.
Eine Frage hätten wir noch: Was müssten Sie erreichen, um im Mai von einer erfolgreichen Saison 2008/2009 zu sprechen?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Zumindest einen Titel holen. Die Meisterschaft oder den Pokal.
NG: Wäre die Saison nicht erfolgreich, wenn Sie keinen Titel holen würden?
Prof. Dr. Dagobert Duck: Das käme auf den weiteren Verlauf der Saison an. Generell wollen wir natürlich Titel. Unser Team ist stark, wieso sollten wir uns niedrige Ziele setzen?
NG: Herr Professor, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin in der B.O.C.-League. Schönen Tag noch.
Prof. Dr. Dagobert Duck: Ich bedanke mich.
Das Interview führte John Gates.