27.08.16: "Ich brenne auf die neue Saison"
Rückkehrer Patrick über seine Saisonziele in der Liga, warum er sich auf seine schwere Pokalgruppe freut und wie er die vergangene EM einschätzt.
Nachgetreten: Herzlich Willkommen zum Interview, Patrick. Vielen Dank, dass sie sich Zeit nehmen konnten, schließlich sind Sie durch die Vorbereitungen auf die neue Saison momentan vermutlich sehr eingespannt, oder?
Patrick: Schönen Guten Tag. Ich freue mich, endlich wieder an der Seitenlinie und auf dem Trainingsplatz tätig zu sein. Ich bin positiv angespannt und brenne auf die neue Saison.
NG: Wie kam es zu Ihrer Rückkehr in die B.O.C.-League? Was hat Sie an der Liga besonders gereizt?
Patrick: Mein damaliger Abschied war alles andere als glücklich, so wollte ich in den Gedanken der Fans und meiner Kollegen nicht verbleiben. Nun hat sich die Chance auf eine Rückkehr geboten, und ich habe keine Sekunde gezögert, diese wahrzunehmen. Die Liga hatte immer ausgewöhnliches Potential und eine hohe Qualität. Trainerherz, was willst du mehr?!
NG: Wie schätzen Sie die Liga ein, hat sich viel verändert bzw. wie hat sich die Liga aus Ihrer Sicht entwickelt?
Patrick: Die Liga ist durch ihren langjährigen Präsidenten weiterhin sehr gut strukturiert und durch spannende Wettbewerbe wie den Pokal bestens aufgestellt. Leider ist die Liga in ihren Teilnehmern etwas geschrumpft. Es wäre schön, wenn in naher Zukunft wieder eine Aufstockung möglich wäre.
NG: Welche Ziele setzen Sie sich für Ihr Comeback? Welche Manager schätzen Sie dabei nach momentanem Stand als die stärksten Gegner ein?
Patrick: Mein Ziel ist es, die Saison unter den besten 3 abzuschließen und unsere Mannschaft weiterzuentwickeln. Momentan sind in meinen Augen alle Teams sehr ausgeglichen und es ist noch kein eindeutiger Favorit auszumachen.
NG: Die Gruppe, in die Sie im B.O.C.-League-Pokal "geraten" sind, wird von Experten schon als "Todesgruppe" bezeichnet. Glauben Sie, sich für das Halbfinale qualifizieren zu können? Wenn ja, wer wird Ihrer Meinung nach die Vorrunde nicht überstehen?
Patrick: Ich möchte wie gesagt zu diesem Zeitpunkt der Saison keine Namen nennen, ich bin ehrlich gesagt froh darüber, in einer hochkarätigen Gruppe zu spielen. Das wird unserem Team eher liegen und keiner kann einen Gang zurück schalten, da muss man in jedem Spiel Vollgas geben, sonst ist man schnell draußen.
NG: Im Ligapokal kann man schon direkt zu Beginn der Saison den ersten Titel einfahren. Ihre Bilanz spricht eine klare Sprache: Vier Mal haben Sie an dem Wettbewerb teilgenommen, vier Mal war bereits in der ersten Runde Endstation. Ist es mit der Bilanz überhaupt sinnvoll, gegen Tobi anzutreten?
Patrick: Eine bekannte Weisheit besagt ja: „Jede Serie findet irgendwann ihr Ende“. Die Situation ist auch eine völlig andere, wir haben eine komplett unterschiedliche Mannschaft als damals, wir gehen voller Vorfreude in diesen Wettbewerb.
NG: Mit Alen Halilovic haben Sie eines der größten Talente Europas unter Ihre Fittiche genommen. Wie planen Sie mit Ihm? Trauen Sie ihm den ganz großen Durchbruch zu?
Patrick: Wir haben lange an diesem Transfer gefeilscht und ihn letztendlich realisieren können. Das ist zunächst ein Transfer absolut für unsere Zukunft. Wir werden den Jungen behutsam aufbauen und unsere arrivierteren Spieler nehmen in öfter mal beiseite und geben ihm Tipps und Tricks, damit er sich schnell in unser System integrieren kann. Alen kann ein wichtiger Faktor in der Saison werden, da bin ich mir sicher. Er erinnert mich ein wenig an den jungen Rafael van der Vaart, den ich einst in meinem Team trainieren durfte. Das Talent, Ballkontrolle und Technik dieser beiden Spieler ähneln sich sehr in der täglichen Traingsanalyse. Wir alle sind gespannt ob die Entwicklung genauso ähnlich verlaufen wird, ohne dem Jungen irgendeinen Druck zu machen. Er darf sich frei entwickeln und bekommt alle Zeit dafür.
NG: Mit Arturo Vidal haben Sie den aktuell vielleicht besten zentralen Mittelfeldspieler in Ihren Reihen. Wie kam es zu diesem Transfercoup und welche Rolle spielt er in Ihren Überlegungen?
Patrick: Ich kenne Arturo schon sehr lange, wollte ihn damals schon zu uns holen, er hat sich jedoch für eine Station in einer anderen Liga entschieden. Er ist unser Chef im Mittelfeld, Kapitän der Mannschaft und wir bauen ein Gerüst um ihn auf. Er ist der Denker und Lenker und ist das optimale Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Diesen Spielertyp suchten wir lange und mit Vidal ist uns die bestmöglichste Lösung gelungen!
NG: Wird die Ein-Mann-Abwehr um einen zweiten gewaltigen Dino verstärkt oder regelt das der schwarze Schweizer alleine da hinten? (Djourou, Anm. d. Red.)
Patrick: Jo ist unser Abwehrchef. Mit Paul Verhaegh habe wir einen weiter erfahrenen Abwehmann hinzugewonnen und diese beiden werden in Zukunft noch von 1-2 jüngeren Spielern ergänzt werden.
NG: Nochmal konkret nachgehakt: In welchen Mannschaftsteilen planen Sie noch Transfers? Können Sie uns vielleicht sogar schon Namen nennen?
Patrick: Namen werde ich Ihnen, das werden Sie verstehen, jetzt so direkt nicht nennen. Aber man kann sagen, dass wir in der Abwehr, Mittelfeld und im Sturm noch je einen weiteren Transfer einplanen.
NG: Kommen wir zur letzten Frage. Die gerade abgelaufene EM sorgte für viel Gesprächsstoff, wie empfanden Sie das Niveau und den neuen Modus? Über beides wurde ja viel diskutiert.
Patrick: Mit einem Wort? Grauenvoll! Nein, aber der Modus und das damit verbundene taktische Spielkonzept vieler Mannschaften hat leider nicht zur allgemeinen Attraktivität des Turniers beigetragen. Dazu erlebten viele überspielte „Superstars“, die in ihren Mannschaften einfach schon zu sehr gefordert waren im Laufe der Saison und so ihr Potential nicht voll ausschöpfen konnten. Da war es dann fast eine logische Schlussfolgerung, dass ein sogenannter Außenseiter das Rennen um den Titel machte, zwar in meinen Augen mehr als Glücklich, wohl im Enddefekt aber nicht ganz unverdient.
NG: Vielen Dank für das Interview, wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Saison!
Patrick: Ich bedanke mich ebenfalls, auf eine spannende Saison mit vielen schönen Toren und mitreißenden Spielen! Auf Wiedersehen.
Das Interview führte John Gates.