Interview mit Felix de Luxe

14.10.10: "Wir haben die Lücke bereits geschlossen"

Mit seinem ersten Sieg im ersten Pokalspiel hat Felix de Luxe für großes Aufsehen gesorgt. Im "Nachgetreten"-Interview spricht er über seinen kommenden Pokalgegner Timo le Brigande, seinen Superstar Diego und hohe Erwartungen an Chinedu Obasi.


Nachgetreten: Guten Tag, Felix. Dankeschön, dass Sie sich vor dem wichtigen Pokalspiel am Wochenende bei Timo le Brigande die Zeit für dieses Interview nehmen. 

Felix de Luxe:
Hallo, nicht der Rede wert. Das Spiel wird in der Tat richtungsweisend sein für unsere Chancen aufs Weiterkommen im Pokal. Das erste Spiel wurde mit viel Elan gewonnen, nun geht es gegen den Topfavoriten. Wenn man nicht verliert, ist das Weiterkommen in greifbarer Nähe.

NG:
 Genau. Auf den Pokal kommen wir später noch einmal zu sprechen. Doch beantworten Sie uns erstmal folgende Frage: Sie sind nun seit ein paar Wochen in der Liga mit dabei. Haben Sie sich gut eingefunden und wie gefällt es Ihnen in der B.O.C.-League ?  

Felix de Luxe: Hervorragend! Die Liga ist sympathisch, spannend und herausfordernd. Man kann es im Grunde nicht besser treffen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch immer nicht den kompletten Namen der Liga kenne. Das werde ich demnächst wohl gleich mal nachholen.

NG: Als Neuling haben Sie es naturgemäß am Anfang sehr schwer. Die anderen haben einen gewissen Vorsprung. Wie schnell, denken Sie, werden Sie diese Lücke schließen können und welche Ziele haben Sie sich für Ihre erste Saison gesetzt ?

Felix de Luxe: Oh, ich denke, wir haben die Lücke bereits geschlossen. Sicher nicht zur Spitze, jedoch zum Gros der Liga. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft, der Rest wird sich in den nächsten Spielen zeigen.
Die Ziele kann ich ehrlich gesagt gar nicht so genau benennen. Ich hoffe einfach auf eine generell aufsteigende Tendenz. Und wer weiß, was im Pokal so möglich sein wird. Ansonsten wäre eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte fürs kurzfristige erste Jahr sicher eine tolle Leistung.

NG:
 Soso, obere Tabellenhälfte, damit wären Sie ja international spielberechtigt. Sehen Sie denn Chancen, das in dieser Saison bereits zu erreichen? Oder ist das doch eher Wunschdenken?

Felix de Luxe: Ach, Chancen sind immer da, wo man Chancen sieht. Die Saison ist noch jung, der Abstand zur oberen Hälfte meiner Meinung nach noch nicht zu groß. Außerdem habe ich Vertrauen in meine Mannschaft, die Jungs werden sicher alles geben. Wenn nicht... Nun, es gibt immer Möglichkeiten, auf dem Transfermarkt tätig zu werden.


NG: Schön. Kommen wir mal auf den B.O.C.-League-Pokal zu sprechen. Dort erwischte Ihr Team einen guten Start und konnte das erste Gruppenspiel erfolgreich bestreiten, wie Sie ja bereits erwähnt haben. Welchen Stellenwert genießt bei Ihnen dieser Wettbewerb und rechnen Sie sich dort auch etwas aus?

Felix de Luxe: Ausrechnen nein, hoffen durchaus! Allerdings benötigt man spätestens ab der KO-Runde auch wirklich eine Portion Glück. Ein vermeintlich schwächerer Verein noch mehr, als ein vergleichbar starker.
Der normale Ligabetrieb hat aber mit Sicherheit die oberste Priorität. Sollten sich im Pokal jedoch reale Möglichkeiten ergeben, könnte sich das auch noch kurzfristig ändern, da muss man ehrlich bleiben.

NG: Wer sind dort Ihrer Meinung nach die direkten Konkurrenten für den Einzug in die nächste Runde?

Felix de Luxe: Bei dem aktuellen Modus sicher alle Gruppengegner. Aber auch abseits dieses Modus darf man im Pokal niemanden unterschätzen.
Sicher hat beispielsweise das Team um Tobi momentan einen schweren Stand dank der 2 Auftaktniederlagen, doch spielte da zum Teil sicher auch Pech eine Rolle.

NG:
 Eine generelle Frage noch zum Pokal, bevor wir auf das Duell gegen Timo zu sprechen kommen: In der Vergangenheit wurde mehrfach überlegt, den Terminkalender zu entschlacken und nur jedes Duell einmal stattfinden zu lassen. Was halten Sie davon? Schließlich könnten dann auch schwächere Teams wie Ihres eher weiterkommen.

Felix de Luxe: Vermeintlich schwächere Teams, also bitte (lacht).
Ein strafferer Terminplan und somit weniger Spiele kenne ich von anderen Beispielen. Ich denke, beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Der größte Nachteil bei weniger Spielen ist sicher, dass es weniger Spektakel gibt. Der größte Vorteil ist meiner Meinung nach, dass der Pokal noch unberechenbarer wird. Wenn dies das tatsächliche Ziel des Pokals sein soll, sollte man ernsthaft über eine Entschlackung nachdenken.

NG:
 Sie können es demnächst ja einmal anregen. Nun aber zum Spiel des Wochenendes: Dann nämlich bekommen Sie es mit Timo le Brigande zu tun, für den jeder Gegner momentan nur Kanonenfutter zu sein scheint. Sehen Sie überhaupt Chancen, gegen ihn zu bestehen?

Felix de Luxe: Oh, das wird ein sehr schweres Spiel, da haben Sie vollkommen Recht. Vielleicht das schwerste der ganzen Saison! Jedoch ist momentan ja noch auch bei einer Niederlage alles drin, deswegen ist es wiederum nicht so folgenschwer.
Die kleineren Wehwechen, die meine Spieler plagen, sind sicher auch kein gutes Omen. Zwei Ersatzspieler dürften zum Einsatz kommen, hier kommen Tzavellas und Judt in Frage.
Schlussendlich wird die Tagesform entscheiden. Spielen beide Mannschaften in Normalform, darf man sich über eine Niederlage nicht ärgern.
Das Team von Timo le Brigande spielt bisher wirklich eine tolle Saison. Würde ich zum momentanen Zeitpunkt einen Meister tippen, so wäre es wohl diese Mannschaft. Die Konkurrenz hat allerdings nachgerüstet. Ein spannender Meisterschaftskampf würde sicherlich die ganze Liga erfreuen, aber das nur am Rande.

NG:
 Tzavellas nur Ersatzspieler? Die Experten gingen davon aus, dass er auf Anhieb gesetzt sein wird, auch dann, wenn alle anderen Spieler fit sind.

Felix de Luxe: Grundsätzlich spielen wir so offensiv, wie möglich. Da dabei nur drei Abwehrspieler in der Startelf stehen, müsste sich Tzavellas erstmal einen Stammplatz erkämpfen. Durch die vermutlichen Ausfälle von Obasi und Choupo-Moting bekommt Georgios nun aber doch auf Anhieb seine Chance. Generell ist er wohl momentan der erste Nachrücker, sollte sich nichts Gravierendes verändern.

NG:
 Gut, wir sind gespannt, wie das Spiel ausgeht. Kommen wir nun mal näher auf Ihr Team zu sprechen. Was erhoffen Sie sich von einem solch großen Kader mit mehr als 30 Spielern, wie Sie ihn derzeit haben? Wäre es nicht sinnvoller, auf einen kleineren Kader, dafür aber mehr Topspieler zu setzen?

Felix de Luxe: Die Größe des Kaders war eine Momentaufnahme, mittlerweile wurde dieser wieder deutlich gestrafft. Zukünftig kann es jedoch immer noch vorkommen, dass der Kader im Laufe einer wirtschaftlichen Entwicklung an Größe zunehmen wird. Schlussendlich sehe ich die ideale Kadergröße jedoch bei exakt 15 Spielern. Die erste Elf sollte dabei immer die höchste Priorität genießen.

NG:
 Sie haben kurz nach ihrem Einstieg in die B.O.C.-League Diego gekauft. Dieser Transfer hatte ein Volumen von gut 14 Mio Euro.
Sie werden zugeben müssen, dass ein Wechsel Diegos zu ihrem Verein für die etablierten Ligamitglieder durchaus überraschend war. Ihre Handlungsfähigkeit auf dem Transfermarkt wurde durch diesen - nennen wir es "Paukenschlag" - in der Folgezeit sicherlich ein wenig eingeschränkt. Haben Sie den Transfer in der Folgezeit mal bereut oder würden Sie rückblickend wieder zuschlagen?

Felix de Luxe: Der Transfer war für unseren kleinen Verein sicher nicht ganz ohne Risiko, allerdings meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, um sich direkt in der Liga zu etablieren. Es gibt nicht viele Spieler von Diegos Format und ich bin stolz, dass er unser schwarz-weißes Leibchen trägt.
Bis zur Länderspielpause hatte er noch ein paar Startschwierigkeiten, aber ich bin sicher, dass er ab jetzt der ganzen Liga zeigen kann, warum er zu Recht zu den 5 besten Spielern zu zählen ist.
Rückblickend gesehen bereue ich den Transfer ganz und gar nicht, auch wenn die späteren Transaktionen dadurch tatsächlich etwas komplizierter wurden. Unter Umständen hätte man die Ablöse noch etwas drücken können.

NG: Glauben sie, dass Chinedu Obasi noch in der Hinrunde sein Comeback gibt?

Felix de Luxe: Mehr als das. Alles andere wäre eine Enttäuschung und ein sowohl sportlicher als auch finanzieller Misserfolg. Tatsächlich hoffe ich bereits übernächsten Spieltag auf ein gelungenes Comeback von Edu. Ist er erst wieder fit, erwarte ich nichts Geringeres, als dass er Leistungsträger wird.

NG: Was nach der Pause mit Sicherheit kein Leichtes werden wird. Einen fitten Spieler haben Sie mit Mario Gomez vor kurzer Zeit verkauft, nun trifft er in der Nationalmannschaft. Bereuen Sie diesen Schritt mittlerweile?

Felix de Luxe: Marios Verkauf bereue ich in der Tat. Ich weiß zwar nicht, wer stattdessen hätte gehen müssen, aber da hätte sich sicher eine Lösung gefunden. Ob er jetzt tatsächlich nochmal zeigen kann, was er drauf hat, wird man sehen. Die Chance, es bei uns zu tun, hätte ich ihm im Nachhinein jedoch gerne gegeben.
Lakic, Obasi, Choupo-Moting und Chihi werden diese Chance hoffentlich vergessen lassen.

NG:
 Für großes Aufsehen sorgte auch der Transfer von Heiko Westermann. Erst haben Sie ihn vom amtierenden Meister zu sich locken können, um ihn nach wenigen Tagen wieder abzustoßen. Wie kam es zu diesem Schritt? Müssen Sie sich nicht selbst hinterfragen, ob Sie ihm hätten helfen können, wieder zu alter Form zurückzufinden?

Felix de Luxe: Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, da ist auch hinter den Kulissen einiges schiefgegangen. Schlussendlich war die Verpflichtung eine Chance für Heiko und uns. Nun, sie hat uns beide nicht weitergebracht.
Ich wünsche ihm viel Glück bei seinem neuen Team bei Timo le Brigande. Jedoch vielleicht nicht zu viel davon.

strong>NG: Die Torjägerkanone werden Sie wohl diese Saison nicht gewinnen, gemeinsam mit bene rangieren Sie derzeit auf dem letzten Rang. Verschiedene Namen geistern im Zusammenhang mit Ihnen immer wieder durch die Gazetten, wie z.B. Marko Arnautovic oder Lukas Podolski. Finden derzeit ernstzunehmende Gespräche mit namhaften Stürmern statt, um hier kurzfristig Abhilfe zu schaffen?

Felix de Luxe: Von Marko halte ich sehr viel, auch wenn er dies nicht immer zeigt. Nach seinem Bombenspiel zu Anfang der Saison dürfte er mitlerweile aber zu teuer für uns sein.
Zu Podolski kann ich nichts weiter sagen, als dass es bisher kein Interesse von unserer Seite gegeben hat.
Abseits von diesen beiden Namen werden nun aber auch erstmal Obasi und Chihi ihre Chance bekommen. Von Lakic und Choupo erhoffe ich mir, dass sie so weiterspielen wie bisher. Besonders in Srdjan habe ich enormes Vertrauen.

NG: Auf welchen Posotionen sehen Sie denn momentan den größten Handlungsbedarf?

Felix de Luxe: Ich denke, im Mittelfeld könnten wir noch einen torgefährlichen Kracher gebrauchen. Zudem sollte Jurado sich so langsam mal an die Liga gewöhnen. Das Zeug zum Leistungsträger hat der Junge auf jeden Fall.

NG:
 Haben Sie als "torgefährlichen Kracher" denn einen bestimmten Spieler im Auge?

Felix de Luxe: Momentan habe ich ehrlich gesagt nicht alle Möglichkeiten vor Auge, jedoch ist meines Wissens nach ein gewisser Kagawa noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Aber ich denke, hier bin ich nicht der Einzige, der sich diese Überlegung gemacht hat.

NG:
 Würde Ihr Verein das finanziell stemmen können?

Felix de Luxe: Das muss man zum gegebenen Zeitpunkt entscheiden. Eine Fananleihe wäre denkbar. Unsere Fans machen alles mit.

NG:
 Das klingt nach einem interessanten Modell. Trotzdem müsste für diesen Transfer wohl auch der eine oder andere Spieler Ihr Team verlassen. Gibt es denn jemanden in Ihren Reihen, von dem Sie sagen, dass er unverkäuflich ist?

Felix de Luxe: Unverkäuflich ist ein hartes Wort, das kann man sich wohl höchstens leisten, wenn man ganz oben steht. Allerdings besitzen Simon Kjaer, José Manuel Jurado und Srdjan Lakic ein besonderes Vertrauen. Zusammen mit Diego bilden diese Spieler sicherlich die Achse, die diese Mannschaft anführt.

NG:
 Nun noch ein anderes Thema, bevor wir zum Ende kommen: Nationalspieler, die verletzt von Länderspielreisen zurückkehren, erhitzen mehr dennje die Gemüter der Vereinsbosse. Nun wurde der Vorschlag gemacht, dass Spieler mit bereits mit kleinen Verletzungen keine Länderspielreise mitmachen sollen, wenn der Verein das so bestimmt. Was halten Sie davon?

Felix de Luxe: Das Thema ist mir in letzter Zeit auch etwas sauer aufgestoßen. Dass so viele Spieler nach einer Länderspielpause verletzt zurückkommen, geht nicht. Wo zieht man allerdings die Grenze? Ich denke, dieser Vorschlag ist vollkommen berechtigt, jedoch sollten die Entscheidungen in Absprache mit dem Teamarzt der jeweiligen Nationalmannschaft getroffen werden.

NG:
 Gut, Felix, dann wünschen wir Ihnen für die Zukunft alles Gute und hoffen, Sie werden mit Ihrem Team die Ziele erreichen, die Sie sich vorgenommen haben. Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für das Interview genommen haben.

Felix de Luxe: Danke gleichfalls, das nächste Mal gerne als Tabellenführer. Das wird dann allerdings etwas weiter in der Zukunft liegen müssen.

Das Interview führte John Gates.

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